KoMoSy
Kommissionier- und Montageassistenzsystem
Projektbeschreibung
Kürzer werdende Produktlebenszyklen, kleiner werdende Losgrößen und der steigende Wunsch nach Individualisierung von Produkten sind nur einige der komplexer werdenden Anforderungen an Montageprozesse. Aufgrund tendenziell kleiner werdender Losgrößen bieten Montageprozesse in verschiedensten Industriezweigen nur ein geringes Automatisierungspotenzial und werden somit auch weiterhin einen hohen manuellen Wertschöpfungsanteil aufweisen. Daraus resultierende hohe Personalkosten führen dazu, dass Firmen dazu neigen manuelle Tätigkeiten, so auch die Montage, in Niedriglohnländer zu verlagern.
Da die Montage gedanklich meist auf den Fügeprozess reduziert wird, bleiben Potenziale durch die Einbindung von vor- und nachgelagerten Prozessen in der Regel ungenutzt. Diese Prozesse sind meist organisatorischer und logistischer Natur. Hier ist insbesondere die Kommissionierung zu nennen. Durch eine geschickte Kommissionierung lässt sich die Produktivität von Montageprozessen signifikant erhöhen. Für Kommissionierung und Montage stehen am Markt zwar verschiedene Assistenzsysteme zur Verfügung, diese ziehen zwischen den beiden genannten Prozessen jedoch starre Systemgrenzen.
Im Rahmen des Vorhabens KoMoSy soll ein System entwickelt werden, welches die starren Grenzen zwischen der Montage und Kommissionierung überwindet und montagerelevante Informationen zur Ermittlung einer montageoptimierten Kommissionierung nutzt. Das Ziel ist die Minimierung von nicht-wertschöpfenden Prozessen durch die Verbindung von Montage- und Kommissionierungsassistenz unter Berücksichtigung von Aspekten zur Produktivitätssteigerung und ergonomischer Greifweggestaltung. Zur Umsetzung dieser Assistenz besteht das zu entwickelnde Produkt aus einem modularen System, das sowohl bei der Kommissionierung als auch in der Montage eine grundlegende Assistenz bietet. Hierzu soll sowohl die Software eines entsprechenden Assistenzsystems und ein mobiler Materialbereitstellungswagen für den Einsatz in Kommissionierung und Montage entwickelt werden. Das System verfügt hierzu über eine Komponenten- und Produktdatenbank sowie über eine rudimentäre Lagerhaltung, welche Informationen der Materialpositionen in einem Lager besitzt. Zusätzlich werden Regelwerke entwickelt, die definieren, an welchen Stellen das Material während der Kommissionierung auf dem Materialbereitstellungswagen abgelegt werden soll. Geeignete Visualisierungskomponenten sollen zur Kommissionierungs- bzw. Montageassistenz zum Einsatz kommen. Ebenfalls soll das System durch eine entsprechende Modularisierung an bereits bestehende Kommissionierungs- oder Montageassistenzsysteme sowie an bestehende Lager- und Auftragsverwaltungssysteme anbindbar sein.
Das entwickelte System soll an der durch den RIF e.V. betriebenen Montagelinie evaluiert und optimiert werden. Zusätzlich ist auch ein Einsatz bei bestehenden Kooperationspartnern im Bereich der manuellen Montage angedacht.
Projektlaufzeit
01.05.2020 bis 31.08.2022