Messestand mit Menschen um einen Modellbau-Wald auf einem Tisch und Monitore
Demonstration der Abläufe im Datenraum anhand eines Modellwaldes. Foto: Andreas Böhm/RIF

Digitalisierung mit vielen Akteuren in der Forstwirtschaft

KWF-Tagung 2024: RIF zeigte erste Ergebnisse des Projekts CO2For-IT mit großem Waldmodell in der Sonderschau „Follow the Timber“

KWF-Tagung 2024: RIF zeigte erste Ergebnisse des Projekts CO2For-IT mit großem Waldmodell in der Sonderschau „Follow the Timber“

Das RIF Institut für Forschung und Transfer e.V., Dortmund, stellte kürzlich auf der KWF-Tagung, der weltweit größten Forstmesse, erste Projektergebnisse aus dem Forschungsprojekt CO2For-IT vor. Das Projekt läuft bis 2026. Erstellt wird ein Europäischer Datenraum, über den alle forstlichen Akteure ihre Daten sicher und einfach tauschen können. Mit einem neun Quadratmeter großen Modell eines Waldbestandes demonstrierte das RIF-Team in der Sonderschau „Follow the Timber die „Enabling Technology“ des GreenTech-Forschungsprojekts.

Gezeigt wurde auf der Messe, wie eine konkrete CO2-Bilanz für geerntetes Holz durch das strukturierte Ineinandergreifen von Sensorik, Digitalem Zwilling und neuartigem Datenraum entsteht. Die Besucher konnten die komplette Holzerntekette von der Fällung über das Rücken des gefällten Baumes bis zum Abtransport des Holzpolters durch die Holzlogistik zum Sägewerk auf dem Modell beobachten. So konnten sie nachvollziehen, wie Sensoren die Befahrbarkeit von Rückegassen und Waldwegen überwachen und die Digitalen Zwillinge alle Komponenten der Holzerntekette berechnen. Es wurde dargestellt, wie diese Digitalen Zwillinge, die auf dem Asset-Administration-Shell-Ansatz der Plattform Industrie 4.0 basieren, wiederum über den neuen Datenraum miteinander verbunden werden und ihre Informationen miteinander austauschen. Im Ergebnis: Für die konkrete CO2-Bilanz des Beispielfalls werden die Informationen zum CO2-Verbrauch aus den einzelnen Arbeitsschritten mit den im Holz gespeicherten CO2-Einlagerungen saldiert.

„Wir konnten mit Waldbesitzern, Forstbetrieben und – unternehmen, Transportunternehmen oder Holzabnehmern diskutieren, welchem System sieihre Daten anvertrauen und wie sie - bei Wahrung der eigenen Datensouveränität - strukturiert kooperieren können. Wenn bestehende IT-Systeme über den Datenraum Wald und Holz 4.0 sicher eingebunden werden, kann das viele Vorteile bieten, zum Beispiel auch für das Monitoring von Waldbeständen, Herkunftsnachweise und Nachverfolgbarkeiten, die Digitalisierung der Holzvermarktung sowie für die Bewertung und Dokumentation von Biodiversität“, sagt Dipl.-Ing. Frank Heinze, der am RIF das Kompetenzzentrum Wald und Holz 4.0 leitet.

Neben dem Projekt CO2For-IT präsentierte RIF auf dem Stand „Follow the Timber“ auch weitere Forschungsprojekte aus dem Kompetenzzentrum. 

 

CO2For-IT

Das Projekt CO2For-IT läuft unter Federführung der Materna Information & Communications SE. Die Experten der RIF-Abteilung Robotertechnik erstellen gemeinsam mit dem MMI Institut für Mensch-Maschine Interaktion der RWTH Aachen University die Datenplattform. Der Fokus von RIF liegt in der Anwendung der Datenraumtechnologie für das Verfügbarmachung von Sensordaten zum Nachhaltigkeitsmonitoring. Informationen mit Anwendungsbezug steuern die ThüringenForst-AöR mit dem Forstlichen Forschungs- und Kompetenzzentrum (FFK Gotha), Rhenus Forest Logistics GmbH & Co KG und die Hohenloher Spezial-Maschinenbau GmbH & Co. KG (HSM) bei. Das Kuratorium für Waldarbeit und Forsttechnik eV (KWF) und das Werkzeugmaschinenlabor der RWTH Aachen kümmern sich um die Nachverfolgbarkeit und Zuordnung der CO2-Bilanz zu den Holzprodukten und das Institut für Arbeitswissenschaft der RWTH Aachen University stellt die Anwenderfreundlichkeit der Systeme sicher.

Quelle: RIF-Pressemeldung vom 01.07.2024


CO2FOR-IT

Das Forschungsprojekt wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) gefördert (FKZ 01MN23017A bis G). Die Projektträgerschaft liegt beim DLR.

Pressefotos

Für Download in Originalgröße einzeln anklicken. Abdruck honorarfrei im Rahmen der Berichterstattung über das Projekt. Beleg erbeten an RIF-Pressestelle (vdB Public Relations, Munscheidstr. 14, 45886 Gelsenkirchen, info@vdbpr.de). Vielen Dank!

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